Waldstrategie 2050: BDB lehnt den Entwurf zu „Wald und Wild“ ab!

Im Rahmen des Prozesses „Waldstrategie 2050“ ist der Bundesverband Deutscher Berufsjäger (BDB), seiner Natur gemäß, besonders dem Themenkomplex „Wild“ im Kontext zur Er-haltung dessen Lebensraumes verpflichtet.

Mit Sorge und Unverständnis erkennen wir starke Tendenzen in der aktuellen Diskussion, den Waldauf- und Umbau allein durch die willkürliche Reduktion des Schalenwildbestandes zu fördern.

Ohne Zweifel hat ein vitaler und wirtschaftlicher Waldbestand in Zeiten von Dürrejahren und Klimawandel eine besondere gesellschaftliche Bedeutung. Allerdings gehört zu den Nutzfunktionen des Waldes ebenfalls seine Bedeutung als Lebensraum für alle Wildtiere.

Dem Bestreben, einen gesunden und seinem Lebensraum angemessenen Wildbestand in Deutschland zu erhalten, liegt nicht nur ein gesetzlicher Auftrag zu Grunde. Unsere Gesellschaft misst dem ethischen Umgang mit Tieren (dazu gehört auch das Wild) zu Recht eine große Bedeutung zu. Eine generelle Ausweitung von Jagdzeiten, in Verbindung mit einer unsensiblen und wildbiologische Erkenntnisse ignorierenden Absenkung von Populations-dichten, ist nach Ansicht des BDB damit nicht vereinbar.

Wir sehen deutlich größere Erfolgschancen für eine Waldstrategie 2050, wenn örtliche und regionale Strukturen wie z.B. Hegegemeinschaften und Jagdgenossenschaften/Eigenjagdbesitzer zusammengebracht werden, um mit Fachverstand, einen für alle tragbaren Konsens in der Wald/Wild Frage, zu erreichen. Bernd Bahr, Vorsitzender des Bundesverbandes Deut-scher Berufsjäger, hebt hervor: „Hegegemeinschaften mit stringenten, modernen Strukturen, die Wildtierpopulationen mit ihren Lebensraum in Einklang bringen und die professionell geführt werden, haben sich bewährt, sind auszubauen und ein Schlüssel des Erfolges“.

Ein solches Vorgehen trägt dem Umstand Rechnung, das weder die Wilddichten noch der Zustand des Waldes flächendeckend gleich sind und öffnet Optionen, für den Einsatz räumlich und zeitlich begrenzter jagdlicher Maßnahmen, zur Realisierung der vereinbarten Ziele.

Es ist für uns unverständlich, dass die große Bandbreite an Werkzeugen und Konzepten, die auf ein ausgeglichenes Miteinander von Wildtieren und Waldwirtschaft zielen, in die Diskussion, um die Waldstrategie 2050, keinen Eingang finden.

Gemeinsam mit weiteren Verbänden und Institutionen hat der BDB in einer Stellungnahme vom 6. Mai 2020, Forderungen für einen zukunftsfähigen Waldbau ausführlich dargelegt.

„Wir, als Vertretung der deutschen Berufsjäger, deren Fachwissen und praktische Erfahrung bundesweit zur Verfügung steht, haben mehrfach auf praxisorientierte Wege hingewiesen, wie Wald und Wild einvernehmlich bewirtschaftet werden können. Wir appellieren an die Verantwortlichen, sich von einem einseitigen Wald vor Wild Ansatz zu verabschieden“, so Bernd Bahr. „Stattdessen braucht unser Wald mit seinen Wildtieren einen ganzheitlichen Ansatz zur Entwicklung einer tragfähigen Waldstrategie 2050.“

In diesem Sinne hat der BDB mit 5 weiteren Verbänden und Institutionen eine gemeinsame Stellungnahme beim Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) eingereicht. Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier: Link zur gemeinsamen Stellungnahme

 

Kontakt:

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